Japan Mobility Show
Ziemlich aufsehenerregend, ein klein wenig kurios, aber auf jeden Fall sehr spannend: So präsentierte sich Subaru dem staunenden Fachpublikum auf der Japan Mobility Show im Herbst letzten Jahres.
Text: Manuel Eder Foto: Subaru Corporation
Die Fahrzeugstudien der Autohersteller sind interessante Schlaglichter darauf, wohin die Branche sich entwickelt. Damit gewähren die oft unkonventionellen Schaufahrzeuge auch einen spannenden Blick auf die Innovationskraft einer Marke und das wichtige Talent, sprichwörtlich um die Ecke zu denken.
Auf eine Fortbewegung zu Lande oder in der Luft will sich Subaru traditionell nicht so recht festlegen lassen. Immerhin hat der Konzern seine Wurzeln 1915 eigentlich eher mit zwei Flügeln als auf vier Rädern. Und bis heute ist die Subaru Corporation auch im Flugzeugbau aktiv. Vielleicht muss man sich das daher so vorstellen, dass die Ingenieurskollegen aus den Abteilungen Luft und Land sich vielleicht eines Tages in der Kantine getroffen haben – und bald war der Plan geboren, ein fliegendes Auto zu bauen und gleichzeitig ein Auto zu entwerfen, das eher wie ein Flugzeug aussieht. Ob es wirklich so war, ist natürlich nicht überliefert. Aber eines ist klar: Zur Japan Mobility Show durften sich die kreativsten Köpfe bei Subaru mit gleich zwei Konzeptfahrzeugen mal so richtig austoben.
Ein wenig stehlen die Luftfahrt-Ingenieure ihren Straßen-Kollegen ja schon die Schau, muss man zugeben. Da schwebt ein großes Fluggerät, komplett mit Fahrzeugfront aus Marken-Logo und den klassischen Subaru-Scheinwerfern. Seitlich und hinten erinnern sogar die Positionslichter in Rot an ein Fahrzeugheck. Die Studie trägt den Namen „Subaru Air Mobility Concept“ und hebt mit sechs Rotoren ab, die um die Fahrerkabine herum angeordnet sind. Die blauen Akzente in den Rotorgehäusen und die Konstruktion insgesamt deuteten auf einen elektrischen Antrieb hin. Die Dimensionen legen nahe, dass es sich eher um einen Zweisitzer handelt.
Das Subaru Air Mobility Concept misst in etwa 4,5 Meter in der Breite und 6 Meter in der Länge. Abheben und manövrieren soll das Fahrzeug mithilfe der sechs nach unten gerichteten Propeller. Die Fahrgastzelle ist für zwei Personen ausgelegt. Vor allem in der Illustration (Bild oben) sind einige Parallelen zum Autodesign zu erkennen: Das Flugauto sieht auch tatsächlich nach einem Subaru aus.
Fliegende Autos haben schon seit jeher die Fantasie beflügelt, neue Technologien, Leichtbau und leistungsfähige Akkus lassen die Ingenieure in den letzten Jahren nun wieder träumen. Flugtaxis könnten den Verkehr einfach umfliegen oder automatisierte Lufttransporter Pakete ausliefern. Das hier gezeigte Konzept passt auch sehr gut in eine Kategorie, die in Fachkreisen eVTOL genannt wird. Die Abkürzung steht kurz gesagt für „elektrische Senkrechtstarter“ (Electrical Vertical Take-off-Landing). Einige dieser Fahrzeuge heben sogar schon ab. Auch die eine oder andere Automarke beschäftigt sich mit dieser Zukunftsvision. Der Vorteil liegt auf der Hand. Man könnte von einem Parkplatz aus auf der Stelle starten und landen. Ein Rollfeld ist nicht nötig, ganz wie bei einem Auto eben. Heute schon zu sehen ist, dass bereits entwickelte eVTOL-Geräte sich konzeptbedingt vor allem durch große Kraft, Wendigkeit und vor allem Tempo auszeichnen können. Wenn Subaru-Ingenieure sich in so eine Idee verlieben, lassen sie sich übrigens auch nicht mehr so schnell davon abbringen. Die Ingenieure haben schon angekündigt, so lange weitermachen zu wollen, bis Flugdemonstrationen möglich sind.
Die gemeinsame Klammer zwischen Luft und Land ist folgerichtig auch: die Technologie. Beide Konzeptfahrzeuge sollen künftige Innovationen bei der Elektrifizierung und beim autonomen Fahren antreiben. Allerdings haben die Fahrzeugdesigner wohl schon geahnt, dass sie etwas wirklich Ungewöhnliches auf die Räder stellen müssen, um gegen ein Flugauto anzutreten. Vielleicht sieht deshalb das „Subaru Sport Mobility Concept“ ein wenig wie ein Jet aus. Der Zweitürer streckt sich lang und flach. Die Fahrgastzelle sitzt wie eine Cockpit-Kanzel auf dem Fahrzeug. Türrahmen sind nicht zu erkennen. Die klare, dreidimensionale Form verzichtet auf unnötige Schnörkel und setzt stattdessen auf markante Oberflächen und wenige, aber scharf gezeichnete Charakterlinien. Die Frontpartie wird von schmalen LED-Streifen vor der lang gezogenen Motorhaube geprägt. Blaue Akzente am verblendeten Lufteinlass, an den Aero-Felgen und Seitenlinien weisen auf den Elektroantrieb hin. Die coupéförmige Dachlinie mündet in ein kantiges Heck, das gemeinsam mit der Kunststoffverkleidung zum robusten Charakter beiträgt. Die vier Räder des Konzeptfahrzeugs werden individuell gesteuert, ein Ausblick darauf, wie Subaru vielleicht künftig die Markenstärke des Allradantriebs in die Zukunft führen könnte.
TRADITION DER KÜHNEN KEILE
Mancher Autojournalist und einige Subaru-Fans fühlten sich vom „Sport Mobility Concept“ des Jahres 2023 an die große Tradition der „Kühnen Keile“ von Subaru erinnert. Wir sind ins Archiv gegangen für einen Vergleich mit zwei legendären Sportcoupés von Subaru.
Der 1985 präsentierte Subaru XT begeisterte die Sportwagenwelt durch kühnes Denken. Neben der 4x4-Technik verfügte das futuristische Serienmodell über eine innovative elektro-pneumatische Einzelradaufhängung mit automatischem Niveauausgleich, was eine Veränderung der Bodenfreiheit um 35 Millimeter ermöglichte. Schon seine Form zeigt, dass er aerodynamisch bis ins Detail ausgefeilt war – inklusive Verglasung wie bei einer Jet-Kanzel, versenkten Türgriffen aus dem Flugzeugbau, vollflächigen Radabdeckungen und Klappscheinwerfern. Und der bis dahin schnellste Subaru aller Zeiten war der XT übrigens auch.
Als Nachfolger des Subaru XT war der avantgardistisch geformte Subaru SVX ab 1991 nicht nur neues Spitzenmodell des japanischen Allradspezialisten, sondern ein Hochleistungsfahrzeug mit Karosserie in Monocoque-Struktur, das bahnbrechende Techniken einführte.
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