Ab ins Gelände
Text und Foto: Jörg Schwieder
Matsch-Alarm – kontrolliert einen steilen, glitschigen Hohlweg hinabrollen: Für Fahrer eines Subaru Forester der aktuellen Modellgeneration ist das nur eine Fingerübung. Den Ingenieuren gelang ein perfekter Spagat: besserer Onroad-Komfort und gleichzeitig mehr Offroad-Kompetenz.
Zugegeben: Wer sich mit dem schicken Subaru Forester im Offroad-Parcours blicken lässt, erntet schon mal fragende Blicke. Ein rundum modern geschnittenes Fahrzeug ohne grobschlächtige Allüren, das sich fast schon limousinenhaft komfortabel und leise über Asphalt bewegen lässt – das soll auch auf groben Forstwegen bestehen? Im Schlamm, auf Sand? Auf Schnee und Eis? Sagen Sie einfach: „Klar, und sogar besser als jede der fünf Forester-Generationen vor ihm.“ Eigentlich reicht sogar ein: „Keine Sorge, es ist ein Subaru!“ Kenner werden dann aufhorchen. Denn nur wenigen anderen Fahrzeugherstellern gelang und gelingt es bis heute, Alltagstauglichkeit, On- und Offroadfähigkeiten sowie Ökonomie so elegant unter einer Karosse zu vereinen. Der „Neue“ macht da keine Ausnahme. Die japanischen Ingenieure haben Rückmeldungen von Forester-Fahrern gesammelt und an vielen Stellen Feinschliff betrieben. DRIVE stellt fünf der interessantesten Qualitäten des Forester vor.


Macht on- wie offroad eine gute Figur: Der Subaru Forester im Modelljahr 2026. Bei allen Versionen arbeitet ein Boxermotor mit 2,0 Liter Hubraum und 100 kW (136 PS) unter der Motorhaube. Der Forester 2.0ie ist stets kombiniert mit einem gut abgestimmten Lineartronic-Automatikgetriebe. Die Versionen Trend, Active, Exclusive sowie Platinum bieten Technik, Extras und Design-Details in attraktiven Paketen.
VERBRAUCH & EFFIZIENZ
Subaru Forester 2.0ie: Energieverbrauch (l/100 km) kombiniert: 8,1; CO₂-Emissionen (g/km) kombiniert: 183; CO₂-Klasse: G
Kennen Sie die Autoverkäufer, die bei fragenden Blicken angesichts der lukenartigen Ausblicke nach schräg vorne oder hinten mit den Schultern zucken und auf den „Parkpiepser“ verweisen? Bei Subaru stellt sich diese Frage nach der Rundumsicht gar nicht erst: Sie ist einfach da. Punkt. Und das ist nicht nur im Straßenverkehr praktisch. Wer hin und wieder abseits befestigter Wege fährt, weiß, dass das eigene Augenmaß und der direkte Blick durch nichts zu ersetzen sind. Der neue Forester glänzt mit schlanken Dachsäulen und großen, tief gezogenen Fensterflächen. Das führt zu einem einzigartigen „Fahrpanorama“, das seinesgleichen sucht.

Wird der Untergrund rutschig, steil und steinig? Dann wählt der Forester-Fahrer den X-Mode seiner Wahl: „Schnee, Schotter“ oder „Tiefer Schnee, Matsch“. Das System verteilt die Leistung je nach Grip der Räder oder unterstützt den Fahrer beispielsweise in steilen Passagen. Das System funktioniert nun bis 40 km/h, schaltet bei höheren Geschwindigkeiten in Stand-by – und reaktiviert sich selbsttätig wieder ab einem Tempo von 35 km/h.
„Bringt die Knöpfe zurück!“ ist eine gar nicht so selten zu hörende Forderung von Autofahrern, die es leid sind, sämtliche Einstellungen des Fahrzeugs am Monitor vornehmen zu müssen. Natürlich kann auch ein Forester aufgrund der Vielzahl von Funktionen nicht ganz auf den Touchscreen verzichten - aber an vielen Stellen hält Subaru ganz bewusst an echten Knöpfen, Tasten und Reglern fest. Für die Klimaanlage, die Lautstärke, die Einstellung der Spiegel oder auch am Lenkrad. Wo wir grade schon beim Cockpit sind: Hinter dem Lenkrad finden sich ergonomische analoge Instrumente. Ein Blick, alle Infos. Danke, Subaru! Die Materialien im Innenraum fühlen sich solide und wertig an, was dazu führen wird, dass ein Forester in Würde altert.

Erfahrene Autofahrer wissen: Wenn es schnell gehen muss, lässt sich nichts besser bedienen als ein Knopf, ein Schalter, ein Drehregler, ein Taster. Radio-Lautstärke, Lenkradbedienung oder Außenspiegeleinstellung: Das alles lässt sich beim Subaru Forester manuell bedienen.

Ganz spurlos ist das Modell-Wachstum auch am neuen Forester nicht vorbeigegangen, aber es hält sich in Grenzen. Gerade einmal drei Zentimeter mehr Länge muss der Fahrer mit 4,67 Metern einplanen. Dafür hat der Wagen innen subjektiv an Raum gewonnen, der Kofferraum fasst solide 508 Liter, umgeklappt bis zu 1.731 Liter.



Wenn ein Waldweg schmal wird und die Fahrspuren immer tiefer, kann der Fahrer Hindernissen nicht immer ausweichen. Dann kommt es darauf an, dass die Entwickler dem Auto genug „Spielraum“ mit auf den Weg gegeben haben. Dazu zählen die sogenannten „Böschungswinkel“ vorne und hinten, die dem Fahrzeug das Befahren steil ansteigender oder abfallender Passagen ermöglichen. Beim neuen Forester wurden die Überhänge vorne und hinten angeschrägt, um diese Winkel zu verbessern. Ein relativ enger Radstand bei gleichzeitig 22 Zentimetern Bodenfreiheit tut ein Übriges.
22 Zentimeter Bodenfreiheit, kurze Überhänge vorne und hinten: Daraus ergeben sich beachtliche Böschungs- und Rampenwinkel. Feinschliff gab es für das bewährte X-Mode-Allradassistenzsystem des Forester, das per Tastendruck aktiviert werden kann und das Fahrzeug beispielsweise vollautomatisch im Kriechgang steile Passagen herunterrollen lässt: kontrolliert und ohne Wegrutscher. Zur Aktivierung wählt man am oberen Rand des Bildschirms „Schnee, Schotter“ oder „Tiefer Schnee, Matsch“. Danach weiß das Allradsystem in Kombination mit einer Reihe von Sensoren, was zu tun ist. Die Aktivierung von X-Mode erfolgt im Stillstand oder bei bis zu 20 km/h. Es bleibt aktiv bis 40 km/h und schaltet (das ist neu!) bei höheren Geschwindigkeiten in einen Stand-by-Modus. Fällt die Geschwindigkeit dann wieder auf 35 km/h oder darunter, wird X-Mode automatisch wieder aktiv (siehe dazu auch die folgende Infografik). Weil Offroadfahrten keine Einbahnstraßen sind, unterstützt X-Mode nun auch das Rückwärtsfahren.

Aktivierung: bei 0 bis 20 km/h
Das Allrad-Assistenzsystem X-Mode kann per Tastendruck aktiviert werden, bei Stillstand des Fahrzeugs oder bis zu einer Geschwindigkeit von 20 km/h.
Aktiv: bis 40 km/h
X-Mode ist dann aktiv bis zu einem Tempo von 40 km/h.
Stand-by: über 40 km/h
Fährt das Fahrzeug schneller als 40 km/h – etwa auf einer kurzen Fahrstrecke im Offroad-Gelände – schaltet X-Mode automatisch in einen Stand-by-Modus. Diese Funktion ist neu in der aktuellsten Version des X-Mode an Bord des Forester. Das Allradkontrollsystem hält sich nun im Hintergrund bereit.
Re-Aktivierung: ab 35 km/h
Sinkt das Tempo wieder, etwa weil das Gelände wieder anspruchsvoller wird, schaltet sich X-Mode automatisch wieder zu und unterstützt mit intelligenter Steuerung von u. a. Drehmoment, Traktionskontrolle, Bergabfahrhilfe und Allradantrieb.
Obwohl der Subaru Forester Limousine und Geländegänger in einem ist und beide – oft gegensätzliche – Disziplinen beherrschen muss, steckt er in seiner neuesten Version im Gelände richtig viel weg. Das Überfahren schiefer Pisten oder diagonal versetzter Fahrrinnen absolviert das Fahrzeug bravourös, auch wegen des konsequent tief angesetzten Schwerpunkts und des völlig symmetrisch ausgelegten Allrad-Antriebsstrangs. Kein Knistern, Knarzen, Knastern. Die Steifigkeit der Karosserie wurde nochmals deutlich verbessert, was man, wenn man Freunden im Offroad-Parcours etwas beweisen möchte, mit dem Öffnen einer Tür bei maximaler Verschränkung der Achsen demonstrieren kann: Der Rahmen verzieht sich keinen Millimeter, die Tür öffnet und schließt problemlos. Eben weil: „Keine Sorge, es ist ein Subaru.“

Mit einer Bodenfreiheit von 220 Millimetern – ein Bestwert in dieser Klasse – fürchtet der Allrounder weder Stock noch Stein.

Jeder Fahrer mit etwas Offroad-Erfahrung kennt das: Das Fahrzeug steckt „fest“, die elektronischen Fahrhilfen können nichts regeln, weil das Fahrzeug nicht fährt. Was also tun? Für diese Situation verfügt der Forester ab Modelljahr 2025 über ein erweitertes Allrad-Assistenzsystem, das sowohl vorwärts als auch rückwärts funktioniert, wie diese Illustration zeigt.